Beschreibungen von Claes Grundsten



Unna Räita Nallo-Unna Räita Vaktposten Räitatjakka Paß 1 Paß 2 Paß 3 Tarfala Kaskasatjåkka Tarfala-Kebnekaise Singi-Kebnekaise Singi-Kebnekaise Kebnekaise-Nikkaluokta Kebnekaise Fjällstation Tolpagorni Kebnekaise Toppstugan Kebnetjåkka 1293 Kaskasavagge Kaskasavagge Vistas-Tjeuralako Vistas-Unna Räita Kaskasnjunjetjåkka Tuolpanjunjetjåkka Alesätno-Mårmastugan Alesätno-Mårmastugan Mårmastugan Mårmastugan-Vistasvaggi


Claes Grundsten: Vandra Kungsleden



Claes Grundsten, Vandra Kungsleden, S. 148

Strecke K: Nallo -Tarfala - Kebnekaise Fjällstation
Für Freunde von karger Hochgebirgsnatur ist dieser Weg durch das Herz der Kebnekaise ein Wunschtraum. Es bieten sich unvergeßliche Ausblicke auf die alpinste Landschaft, die unser Land aufweisen kann. Aber man muß auf ansehnlich Kraftanstrengungen über drei Pässe eingestellt sein. Fünf Hochgebirgstäler werden durchquert. Die Strecke wird oft Dreipaßweg oder Jojo-Weg genannt.

Strecke: ca. 30 km
Höhenunterschied: zusammen + 1185 m, -1350 m
Schwer bis sehr schwer
Geologische Besonderheiten, Schöne Ausblicke

Etappe Nallo - Unna Räita-Hütte

Um von der Nallo-Hütte ins Unna Reaiddavaggi zu kommen, folgt man dem Weg knapp 2 km nach Süden, wobei man über relativ steile, grasbewachsene Hänge steigt. Nachdem man den Fluß vom Reaiddajavri durchwatet hat, geht es weiter bergauf, nun dominieren Blockfelder. Hier gibt es Lehrbuchbeispiele von Blockströmen. Das sind abschüssige und langgezogene Stränge von angehäuften Blöcken, die durch ein Zusammenwirken von Frostsprengung und Schwerkraft entstehen. Hinter einem, d.h. im Westen, erhebt sich das Tjaktjatjåkka-Massiv mit einer charakteristischen Pyramidenform.

Wenn man oben angelangt ist und ins Unna Reaiddavaggi kommt, öffnet sich eine herrliche Hochgebirgslandschaft, die umso großartiger wird, je weiter man ins Tal vordringt. Obwohl das Tal in die alpine Vegetationszone gehört, wo Blockwerk dominiert, geht es sich relativ leicht; die Blöcke sind klein und flach, und dazwischen liegt viel feine Erde. Die Wasserscheide (1300 m) ist stark zur westlichen Mündung des Tales hinverschoben und bildet den Kamm des Berges. Auf der Südseite vor dem Vaktposten erhebt sichhier ein außergewöhnlich hoher und eindrucksvoller Moränenrücken, einer der größten im Gebirge. Er hat einen Eiskern, der durch den aufliegenden Moränenschutt gegen Abschmelzen geschützt wird. Der steile Gletscher oberhalb des Gletschers macht zusammen mit den senkrechten Wänden des Vaktposten einen alpinen Eindruck. Der Gletscher bildet am Schmelzwassersee, der hinter einer Moräne verstäckt liegt, einen Eisbruch.

Die Lanschaft vor einem wirkt so steril wie nur denkbar. So gut wie alle höheren Pflanzen fehlen. Die Gipfel der Pyramide (1900 m) und des Knivkamm (Messerkamm, 1878) dominieren die Perspektive. Man kommt an ein paar Seen vorbei und sieht danach immer mehr vom Reaidda-Gletscher und dem großen, türkisblauen See unterhalb seiner Eiszunge. Auf der anderen Seite des Sees zeigt sich die Unna Räita-Hütte. Auf dem Weg dorthin geht man an ein paar Felsbändern am Ufer entlang. Die Hütte hat zwei Pritschen mit Platz für vier Personen.

Strecke: 7 km
Höhenunterschiede: +350 m
Dauer: 3-4 Stunden
schwer
schöne Ausblicke



Die Unna Räita-Hütte (1260 m)


Das Unna Reaiddavaggi ist ohne Zweifel eins von Lapplands sehenswertesten Hochgebirgstälern und die Hütte liegt sehr schön. Die Umgebung rundherum wird oft mit Spitzbergen verglichen, und vor allem der Anblick der Eiszunge des Reaidda-Gletschers, die sich mit einem kleinen Eisbruch über dem See erhebt, erweckt den Eindruck, dass man sich en einem arktischen Ort mit einem Inlandseis hinter dem Berg befindet. Die Form des Vaktposten (Wachposten, 1852), verstärkt dieses Gefühl. Die Kammlinie des Berges mit drei Zinnen scheint vom selben Architekten geschaffen worden zu sein wie die berge auf Spitzbergen. Und der Berg erhebt sich von Reaidda-Gletscher als wäre er ein isolierter Nunatak im Inlandseis. Näher an der Hütte steht der Knivkamm (Messerkamm, 1878 m) senkrecht und hoch wie ein Turm mit unbezwingbaren Steilhängen. Gegen Osten folgen zwei weitere Bergriesen, die Pyramide (1900 m) und Nipals (1902 m).
Die Hütte liegt auf einer 150 m hohen Felsschwelle, die das Unna Reaiddavaggi wie eine riesige Treppenstufe absperrt. Das Tal ist auf diese Weise in zwei unterschiedlich hoch gelegene Teile aufgeteilt. Über die dazwischenliegende Kante stürzt eine Fluß mit schönen Schleierfällen hinunter zu einem anderen See weiter unten. Die Hütte liegt luftig auf der Kante. Die Schwelle ist durch Gletschererosion enstanden, wahrscheinlich lag ein Gletscher im östlichen, tiefer gelegenen Teil des Unna Reaiddavaggi.



Tagestouren

Die Unna-Räita-Hütte ist ein gutes Basislager für Besteigungen in der inspirierenden Umgebung. Viele schwere Touren stehen zur Auswahl, aber es gibt auch leichtere Alternativen für den, der Kletterei vermeiden will. Ein interessantes Ziel - auch mit Skiern - ist der Räitatjåkka (1934 m) direkt nördlich der Hütte. Durch seine Höhe ist er ein schöner Aussichtsgipfel. Von der Hütte aus hat man einen prächtigen Lawinenhang mit Blöcken hoch bis zur Gipelmarkierung, die auf einem kleinen Plateau mit weiter Rundumsicht steht; alle Gipfel des Kebnekaisegebirges sieht man von hier. Nach Norden bildet der Berg eine mächtige Wand oberhalb des Stuor Reaiddavaggi. Direkt unterhalb des Berges liegt im Osten ein Gletscher, und südlich davon sieht man einen der höchstgelgenen Seen (1344 m). Um dorthin zu gelangen, geht man bei etwa 1500 m von dem Lawinenhang auf einen Sattel nach osten Richtung Unna Reiaddavaggi. Der Sattel führt auf ein Schneefeld, das sich zum See hin absenkt. Oft ist am westlichen Ufer ein Schneebruch.

Strecke: ca. 5 km hin und zurück
Höhendifferenz: +670 m
Dauer: 5-7 Stunden

Auch die Pyramide (1900 m ) südöstlich der Hütte kann vom Paß Richtung Knivkamm bestiegen werden. (Strecke L).

Strecke: ca. 8 km hin und zurück
Höhendifferenz: +640 m
Dauer: 6-8 Stunden



Eine Besteigung des Vaktposten (1852 m) dauert länger als die oben beschriebenen Touren. Für Wanderer mit Gletschererfahrung ist es einfach, vom Reaidda-Gletscher am südlichen Lawinenhang des Berges aufzusteigen. Dabei bekommt man auch gleich eine schöne Gletscherwanderung. Der beste Weg folgt etwa der Mittellinie des Gletschers. Am Hang des Vaktposten kann es Spalten geben. Auf der Krone des Gletschers, wo in den letzten jahren ein bergrücken herausgeschmolzen ist, der das Eis in zwei Zungen teilt, kann man ungehindert zum Hang des Vaktposten gehen und ihm direkt hoch zum Hauptgipfel folgen. Von hier aus sieht man den nördlichen Gletscher des Berges, der im oberen teil einen zerklüfteten Eisfall hat. Die schöne Kammlinie östlich des Hauptgipfels mit den drei Zinnen, die man von der Unna Räita-Hütte sieht, erfordert leichte Kletterei. Zurück vom Hauptgipfel folgt man demselben Weg. Diese Tour kann auch auf Skiern gemacht werden.

Strecke: knapp 10 km hin und zurück
Höhenunterschied + 590 m
Dauer: 7-9 Stunden
Hochgebirgsausrüstung, schöne Ausblicke



Zwei kurze Ausflüge von der Hütte aus sollen noch erwähnt werden. Als Rundtour kann man zu dem See unterhalb der Felsschwelle gehen. Wählt man auf dem Hinweg die Nordseite, so folgt man einer rinne. Unter dem Felsabsatz schimmert der schöne Wasserfall, der über zwei Stufen geht. Der Fluß kann unter dem Wasserfall durchwatet werden. Auf dem Rückweg auf der Südseite der Schwelle geht man auf einem stark geneigten Lawinenhang mit losen Blöcken.

Strecke: ca. 2 km
Höhenunterschied +- 180 m
Dauer: 3-4 Stunden
geologisch interessant, schöne Ausblicke






Etappe Unna Räita-Hütte - Tarfalavagge

Direkt nach der Unna Räita-Hütte kommt man zum ersten Paß auf dem Weg nach Tarfala. Diese Strecke bedeutet normalerweise, daß man zwischen Knivkamm und Pyramide über den Gletscher wandert. Dieser ist relativ steil und exponiert entlang dem Knivkamm, wird jedoch zur Steilwand der Pyramide flacher. Vom Lawinengelände bei Unna Räita-Hütte ist es eine kurze, exponierte Strecke, meist schneebedecktes Eis. Hier kann man Stollen oder Steigeisen benötigen, wenn das Eis freigeschmolzen ist. Wenn man diese nicht hat, geht man am besten hinunter zum See unterhalb der Felskante und sucht sich dann einen Weg zum Lawinenhang der Pyramide, von wo man zum Paß gehen kann, ohne auf dem Gletschereis zu gehen. Nach ein paar Hundert Metern nach dem Lawinengelände wird der Gletscher flacher und man geht schräg hoch zur Ostseite des Passes. Dort oben kann man die Aussicht auf die Kammlinie des Knivkammes bewundern.
Weg K Auf der Rückseite (d.h. Südseite) des Passes liegt Kaskasavagge und der Abstieg zum Tal ist kein Problem, oft gibt es hier einige Schneefelder. Wenn man aus Süden hierherkommt, ist es wichtig, sich auf der Paßhöhe nah an der Pyramide zu halten, denn sonst riskiert man, oberhalb eines Steilhanges am Knivkamm herauszukommen. Auf der anderen Seite des Kaskasavagge kann man gut den Sattel im Bergrücken des Tuolpanjunnjetjåkka (1730 m) erkennen, wo der nächste Paß liegt. Die Bergrücken lösen sich gegenseitig parallel nach Süden hin ab. Hinter dem Tuolpanjunnjetjåkka erahnt man den Drakryggen (Drachenrücken, 1821 m), der im Vergleich niedrig wirkt, und dahinter den monumentalen "Wolfsrücken" des Kebnekaise.
Unten im Kaskasavagge, das von Weg L durchquert wird, kann man Zeltplätze finden.

Hoch zum nächsten Paß (ca. 1480 m) folgt wieder reines Blockgelände. Der Blick vom Paß ist alpin wild mit dem Gaskkasbakti (2043 m) als souveräner Blickfang im Süden. Vom Paß kommt man ins Kuopervagge, wo ein schöner See wie ein Lebenszeichen im kargen Terrain liegt (Weg O). Auch hier kann man auf moosbewachsenen Flächen am türkisfarbenen Wasser zelten.



Der Aufstieg zum dritten Paß geht erst über einen steilen Hang mit großen Blöcken, der nach ca. 200 m Steigung im Bogen nach Osten unterhalb der Wand des Gaskkasbakti flacher wird. Hier befindet man sich direkt am Paßgletscher (der Name steht nicht auf der Karte), der hoch bis zum Firnpaß zwischen Drkryggen und Giebnebakti (1990 m) reicht. In manchen Jahren gibt es Spalten am Drakryggen. Eine interessante Strecke geht über diesen Paß, der hier aus einem steinigen Rücken besteht, und weiter entlang dem Rabot-Gletscher zum Tjäktjavagge und zum Kungsleden. Der obere Bereich des Rabot-Gletschers, unterhalb des Drakryggen, ist zerklüftet. Hier bleibt der Schnee den ganzen Sommer über liegen, was verräterisch ist. Man sollte auf der Höhe des Passes bleiben und in Richtung des Felspfeilers des Kebnekaise-Nordgipfels gehen, und dann ungefähr in der mitte des Gletschers gehen. Im unteren Teil der Eiszunge gibt es Gletscherbrunnen.
Nach einem halben Kilmoneter nach der Biegung um den Gaskkasbakti geht man über eine Schwelle (ca. 1480 m) und sieht dann hinunter zum Gaskkasjavri, der oft schwarzer See genannt wird. Es ist der zweithöchstgelegene See des Landes (1448 m) Oft liegt am Westufer ein Schneebruch. Hoch oben im erblickt man den drohenden Steilhang des Gaskkasbakti. Hinter dem See hält man sich oben Richtung Giebnebakti, um den Abhang zum Tarfalavagge zu meiden. Von der Kante des Abhanges kann man in das tiefe Tal mit dem schönen See Darfalajavri hinabsehen. Hinter dem See sieht man die Touristenhütte und noch weiter hinten die Hüttenansammlung der wissenschaftlichen Station. Der Abstieg erfolgt an der Kante des Gletschers, der in einem Eisfall mit tiefen Spalten und hohen Eistürmen hinunter zum Darfalajavri stürzt. Man geht auf einem sehr steilen Seitenmoränenrücken und erreicht nach fast 300 m Abstieg das blockreiche Nordufer des Sees. Hier liegen oft noch Schneefelder, der die Wanderung etwas vereinfachen. Die Steigung wird östlich des Sees geringer und das letzte Stück und das letzte Stück zur Tarfala-Hütte geht sich bequem.


Strecke: 13 km
Höhenunterschied + 200 m, -260m, +280 m, -290 m, +290 m, -300 m
Dauer: 6-8 Stunden
sehr schwer
Hochgebirgsausrüstung, schöne Ausblicke



Die Tarfala-Hütte (1189 m)


Es ist schwierig, die Großartigkeit der Natur zu beurteilen, aber die Tarfala-Hütte liegt in einer Umgebung, die gerne mit Superlativen beschrieben wird. Das Wort Tarfala bedeutet "der Ort, wo Moos wächst". Das Tal ist wohl das bekannteste Tal im Kebnekaisegebiet und hat kein Gegenstück im Land. Direkt bei der Touristenhütte liegt der Norra Klippberg (1711 m, der Name steht niht auf der Karte), dessen Felswand eindrucksvoll, aber gleichzeitig ein Zwerg in dieser Umgebung ist. Hoch oberhalb seines Gipfels wird der Blick vom "Wolfsrücken" des kebnekaise gefesselt. Die verschiedenen Höhen der Gipfel geben der Landschaft eine Wirkung sowohl in die Tiefe als auch in die Höhe. Der Darfaljavri, dessen Strandlinie an der Hütte sich je nach Wasserstand ändert, ist mit seinem grünschimmernden Wasser eine Genuß für das Auge. Die Farbe rührt vom Geltscherschlamm und dessen Zusammensetzung her. Der See ist 52 m tief, und früher gab es einen hohen Eisbruch im Nordwesten, wo eine Eiszunge zum See reicht. Durch den Rückzug des Eises hat es aufgehört, in den See zu kalben, d.h. unter getöse Eisberge in den See abzugeben. Aber auch heute noch schwimmen bisweilen große Eisblöcke im Darfalajavri. Direkt nördlich der Hütte dominiert der Gaskkasbakti (2043 m) und dessen Kammlinie zum Kakasatjåkka (2076 m) den Blick. Mitten zwischen diesen Gifeln hat der Kamm einen charakteristischen Buckel, der Liljetoppen (Liliengipfel, 1904 m) genannt wird (Der Name steht nicht auf der Karte). Die Berghänge zwischen diesen Gipfeln sind besonders kompakt und hoch und an ihren Füßen liegen schöne Beispiele von Blocklawinenzungen. Wenn es windstill ist, spiegeln sich die Berge wunderschön im See. Das Tal ist allerdings berüchtigt für seine harten Fallwinde, die oft bei Föhn- Wetterlagen entstehen, wenn der Westwind eine mauer von Regenwolken um das kebnekaisemassiv legen, wo Niederschlag fällt. Heftige Windausbrüche mit trockener Luft können bei diesen Gelegenheiten in das Tal hinabstoßen. Im Winter wurden einige male 50 m/s gemessen.
Die Hütte wurde 1988 neu gebaut und hat 22 Schlafplätze und eine kleinere Wirtshütte. Im Blockgelaände rundherum wurden Zeltplätze freigeräumt, die mit Steinmauern markiert sind.



Tagestouren

Es gibt viele Ziele für Besteigungen, auch wenn man Kletterei vermeiden will. Der Gipfel, der normalerweise empfohlen wird ist der Kakasatjåkka (2076 m), dier vierthöchste des Landes. Der Gipfel ist angeblich der beste Aussichtsgipfel im gesamten Kebnekaisegebiet, aber darüber kann man diskutieren. Der Tarfalatjåkka (1904 m) bietet eine ähnliche Aussicht.
Eine Besteigung des Kakasatjåkka setzt Gletschererfahrung voraus, da der Normalweg über den kleinen Gletscher südöstlich des Gipfels führt. Seine Zunge ist stiel und Eisausrüstung wird normalerweise eingesetzt. Die geringste Neigung findet man am nächsten am Tarfalatjåkka. Der obere teil des Gletschers ist auch etwas weniger steil, und um den Paß zwischen Kakasatjåkka und Tarfalatjåkka zu erreichen, besteigt man einen Blockhang. Vom Paß folgt man dem ostkamm zur Gipfelmarkierung. An einigen Stellen muß man sich mit den händen abstützen. Die Aussicht ist grandios in alle Richtungen. Nach Norden und Westen häufen sich die Bergrücken unübersichtlich, doch mit Hilfe der Karte kann man scharfe Profile identifizieren, z.B. den Knivkamm und die Hök-Gipfel. Nach Süden ist der Südgipfel des Kebnekaise die unverkennbare Richtmarke, von dieser Seite vielleicht am allerschönsten. Zurück folgt man demselben Weg. Man kann aber auch über den Gipfel weitergehen über den Westkamm zum "Liljetopp" (1904 m). Im Paß unterhalb des Westkamms des Kakasatjåkka befindet sich eine Gedenktafel für die zwei Kletterer Tore Rydberg und Volmar Skoglund, die 1941 an der Nordwand verunglückten. Der Kamm setzt sich vom Liljetopp fort zum Gaskkasbakti (2043 m), aber dieser Weg erfordert mehr Erfahrung mit Kletterei. Der Gaskkasbakti ist einer der 4-5 berge in Schweden, wo man reine Kletterpassagen bei einer Besteigung nicht vermeiden kann. Vom Liljetopp kann große Schneefelder nutzen, um zum Darfalajavri hinunterzugleiten.

Strecke: 8-10 km
Höhenunterschied + 900 m
Dauer: 8-10 Stunden
Hochgebirgsausrüstung, schöne Ausblicke



Ein schöner Tagesausflug ist auch, sich die Landschaftsformen im Tal anzusehen. Vor dem Isfalls-Gletscher liegt z.B. eine Serie Endmoränenrücken von unterschiedlichem Alter, der eine hinter dem anderen. Während der letzten maximalen Ausbreitung des Gletschers im Jahre 1915 stand die Eiskante 100 m vom äußersten Rücken. Dieser stammt also von einem älteren maximum. Zwischen den Rücken und der heutigen Gletscherfront liegt sogenannte "fluited moraine". Der Begriff bezeichnet die merkwürdigen parallelen kleinen Rücken, die bei bestimmter Beleuchtung an Ackerfurchen auf einem frischgepflügten Acker erinnern. Sie liegen in der Bewegungsrichtung des Eises ausgestreckt und wirden hinter anstehenden Blöcken unter dem Eis gebildet. Die Forscher meinen, daß sie mit den Drumlins der norrländischen Wald- und Küstenlandschaft verwandt sind. Auch große Seitenmoränenrücken können studiert werden, besondern beim Stor-Gletscher (großen Gletscher). Diese bilden sich an der Seite, und ncniht an der Front des Gletscher, wie die Endmoränen. Auf dem Spaziergang kann man bei der Forschungsstation vorbeigehen, die in diesem weglosen Land eine unerwartet große Anlage darstellt. Sie wurde vom Glaziologen Walter Schytt aufgebaut, und schon 1948 wurde die erste Hütte hierhergebracht. Jetzt steht hier eine moderne Anlage mit Werkstätten, Laboren, Sammlungsraum usw. Insgesamt können bis zu 35 Personen in der Station unterkommen, die vom Naturgeographischen Institut der Universität Stockholm verwaltet wird.

Botanisch interessante Lokale liegen südlich der Forschungsstation. Am Hang Richtung Ladjovagge befindet sich eine Grenze zwischen verschiedenen Gesteinsschichten, erkennbar als Steilkante quer durch den Talboden. Hier gibt es weichere Schiefergesteine, welche die Flora begünstigen. Am Hang verstreut wachsen kalkliebende Arten wie Silberwurz (Dryas octopetala), Rauhhaariges Läusekraut (Pedicularis hirsuta) und Roter Steinbrech (Saxifraga oppositifolia).





Etappe Tarfala-Kebnekaise Fjällstation

Von der Tarfala-Hütte geht ein markierter Weg hinunter zum Ladjovagge und zur Kebnekaise Fjällstation. Das Tarfalavagge ist verhältnismaßig schmal in diesem Teil und entlang der Westseite sieht man die Kante der Gesteinsscholle in Form eines steilen Hanges. Am Fuß gibt es Erdravinen. Wo der Weg die Schollengrenze passiert, liegt der sogenannte "große Hügel", und der Darfaljohka wird zusammengedrängt. Eine kleine Anlage zur Messung der Wasserführung steht über dem Fluß. Am Hang befindet sich auch eine Gedenktafel für Walter Schytt, befestigt an einem großen Block. Parallel zum Weg führt die Stromleitung, die die Firschungsstation versorgt. Weiter unten, näher an der Mündung, kommt man in Birkenwald. Der kräftig strömende Darfaljohka wird über eine Brücke überquert, wo man den großen Weg von Nikkaluokta trifft (s.u.). Hier gibt es ein paar Trockentoiletten. Nach der Brücke bleiben noch 2 km leichte Wanderung zur Fjällstation.

Strecke: 8 km
Höhenunterschied -480 m
Dauer: 2-3 Stunden
leicht





Weg Nr. 10: Singi-Kebnekaise-Nikkaluokta

Dieser leichte Weg mit wenig Höhenunterschieden folgt auf der ganzen Strecke dem Ladtjovagge, und man gelangt vom großen, weglosen Gebirge im Westen zum Tiefland im Osten. Der Name des Tales bedeutet übersetzt aus dem Samischen "Heutal". Sein westlicher Teil ist eng und tief eingeschnitten, aber im zentralen Teil wird es breiter und fruchtbarer, und gleichzeitig werden die hänge flacher. Kommt man von Nikkaluokta, trifft man auf einen eindrucksvollen Eingang in die Bergwelt mit bildschönen steilen Bergen und dem Blick auf die höchsten Gipfel Schwedens. Im östlichen Teil liegt auch ein großes Deltagebiet im See Laddjujavri, das man mit dem Boot durchquert.


Etappe Singi-Kebnekaise

Etappe Kebnekaise-Nikkaluokta

Der Weg von der kebnekaise Fjällstation nach Osten ist vielbegangen und breit. Bis zum Darfalajoka wächst schütteter Birkenwald. Nach der Brücke über den Fluß, der in einen Canyon stürzt, kommt man in einen geschlosseneren Bergbirkenwald und der restliche Weg liegt in dieser Vegetationszonoe. Die Wnaderung führt erst hinunter zum Laddjujohka. Der Blick zurück zeigt Kaipak und die Fjällstation sowie die Berge rund um das Ladtjovagge. Eine Weile ist sogar der Gipfel des Gaskkasbakti (2043 m) durch das enge Tarfalavagge zu sehen. Vor einem sieht man die niedrigen Fjällebenen südlich des Ladjovagge. Der weg fürht durch große Blöcke unterhalb des Steilhangs des Darfaloagis (750 m). Hier wächst Hochkrautvegetation und der Wald ist sehr üppig. Der Hang ist kalkreich und bildet die Grenze zwischen zwei Gesteinsschollen. Man findet anspruchsvolle Pflanzen, wie z.B. einen gelbblühenden Steinbrech (Saxifraga cespitosa), Roten Steinbrech (Saxifraga oppositifolia), Felsen-Ehrenpreis (Veronica fruticans Jacq.) und Felsen-Segge (Carex rupestris All.).

Nach der Kante wird es hügelig bis zum Flußbett des Laddjujohka. Der Fluß bildet hier ein großes Delta in den See Laddjujavri. Seit dem Ende der letzten Eiszeit wurde der Gletscherschlamm vom Kebnekaise hier abgelagert und hat den See um die Hälfte verkleinert. Im Delta gibt es Marsch, abgeschnürte Seen, Kanäle und Meanderschlingen; ein üppiges Gebiet für Wasservögel.
An der Stelle, wo der Weg den Fluß berührt, liegt ein kleiner Steg, von wo Bootstouren zum Ostufer des Laddjujavri gehen, wo das Boot stationiert ist. Diese Transportmöglichkeit erlaubt es einem, 7 km Wanderung am Nordufer des Sees zu sparen. Die meisten Wanderer nutzen dies aus aun es gibt einen festen Fahrplan. Die Fahrt ist ein Erlebnis für sich, weil man so direkten Kontakt zum Delta bekommt und die schnell wechselnden Bergperspektiven hiniter dem Wasserspiegel bewundern kann.
Beim östlichen Bootsanlegeplatz befindet sich eine Kaffe-Hütte mit Bedienung. Die restliche Strecke nach Nikkaluokta geht sich sehr leicht. Der Weg ist so breit wie ein Traktorweg. Direkt hinter der Kaffee-Hütte geht man über eine Kante, von wo der Blick zurück, d.h. nach Westen zum Südgipfel und Tolpagorni, bildschön ist. Nach Süden wird der Blick von einer tiefen und mächtigen Spalte im Berghang gefangen, Stallegorsa. Sie wurde vermutlich vom Schmelzwasser des Inlandseises ausgeschürft. Der Hang südlich des Ladtjovagge hat auch viele deutliche, fast parallele Linjen, die das Interesse wecken. Das sind sogenannte Eisrandrinnen und wurden vom Schmelzwasser gebildet, das zwischen einer Eiszunge und dem Berghang floß. Man sieht die Vertiefungen, die das Wasser in den Boden gegraben hat. Die Abfolge der Rinnen zeigt, wie das Eis nach und nach zusammensank. Der Cievrajohka wird über eine Brücke überquert, und ganz in der Nähe gibt es schöne Rastplätze. Das erste, was man von Nikkaluokta erblickt, ist die kapelle, die schön auf einem Hügel gelegen ist.

Strecke: 19 km (- 7 km Bootsfahrt)
Höhenunterschied -220 m
Dauer: 5-6 Stunden
leicht
Vögel, Flora, Geologie





Die Kebnekaise Fjällstation (690 m)


Die Station ist fast 20 km von der nächsten Straße entfernt. Sie liegt direkt unterhalb des kleinen Hausbergs Kaipak, dessen Name "überhängende Felswand" bedeutet. Von hier aus kann man den Südgipfel des Kebnekaise nicht sehen, dahingegen erahnt man den täuschenden Krater des Tolpagornis und vom Kaipak aus hat man einen Blick über das ganze Ladtjovagge und seinen majestätisches Tor mit bekannten Fjällstationen wie Singicohkka (1704 m) und Skarttoaivi (1744 m) und sowie den Tolpagorni (1662 m).

Das erste Haus wurde schon 1907 aus lokal gewonnenen Steinen gebaut. Diese Haus wurde später ersweitert und ist auch heute ncoh Teil des Hauptgebäudes. Hier haben die Wände auf diese Weise eine Patina aus der Anfangszeit des Tourismus. Später kamen mehrer Gebäude hinzu. Heute besteht die Fjällstation aus dem erweiterten Haupgebäude mit Restaurant und Aufenthaltsraum sowie drei freistehenden Gebäuden mit insgesamt 160 Schlafplätzen. Es gibt ein öffentliches Telefon und einen Laden mit u.a. Proviantverkauf. Hier kann man auch Hochgebirgsausrüstung mieten. Für Camper gibt es ein Servicegebäude mit Dusche, Sauna und Küche. Zeltplätze gibt es auf dem Hang hoch zum Kaipak. Ein zusätzliches Gebäude mit Kochplatten ist das ganze Jahr über geöffnet. Während der Touristensaison stehen Bergführer zur Verfügung, u.a. um auf Touren auf den Gipfel des Kebnekaise zu führen. Es werden auch Gletscherwanderungen und Klettertouren arrangiert.



Tagestouren

Wenn das Wetter gut ist, lockt eine Besteigung des Kebnekaise. Kein Ziel erscheint einen Kenner der Berger naheliegender. Man kann zwischen zwei Wegen wählen: der eine, der "Westweg" genannt wird, ist lang, aber nicht besonders exponiert, der andere, der "Ostweg", ist direkter und ausgesetzter.

Der Westweg beginnt oben im Kitteltdal (Kesseltal, der Name steht nicht auf der Karte). Um dorthin zu gelangen, geht man von der Station auf dem Weg zum Tolpagorni nach Westen und dann bergauf in einem schmalen Bacheinschnitt nördlich davon. Das Kitteldal ist, wie der Name sagt, ein stattlicher Kessel umringt von steilen Abhängen. Besonders auffällig ist eine sehr stiele und lange Schneerinne auf dem Berg Vierranvarri (1711 m). Dieser Berg - früher im Spaß "Rullevara" genannt, weil ein Besteiger des Berges mit Namen Rudolf Berg, der Steine ins Rollen brachte - hat riesige Blockflächen, die überwunden werden müssen. Der Kittelbäck (Kesselbach) muss hoch oben im Tal durchwatet werden und danach geht man steil hoch zum Paß (1440 m) südlich vom Vierranvarri. Hier wächst Eisranunkel und als belohnung für den steilen Aufstieg bekommt man eine schwindelerregende Aussicht hinunter ins Singivaggi. Vom Paß aus ist es einfach, den Gipfel des Tolpagorni 200 m durch Blockgelände zu besteigen. Der Westweg setzt sich jedoch nach Norden fort, zum gipfel des Vierranvarri, von wo die Aussicht eine seltene Tiefenperspektive zur schmalen Kluft des Singivaggi und dem Ladjovagge dahinter bietet.

Leider bedeutet die nächste Etappe des Westweges einen kräftigen Höhenverlust, denn man muß 200 m hinunter zum Paß (1520 m) nördliche des Vierranvarri. Nach Westen geht von diesem Paß ein Tal aus, das Kaffeetal genannt wird. Auf einem ausgetretenen Weg durch Blockgelände arbeitet man sich danach auf die Südschulter des Kebnekaise und kommt dann zu den Toopstugan (Gipfelhütten). Diese beiden Hütten, die eine ist vom Beginn der 1960er, liegen einige 100 m voneinander entfernt und sind die höchstgelegenen Gebäude von Schweden 1880 m). Sie sind das ganze Jahr hindurch geöffnet und bieten insgesamt 18 Übernachtungsplätze. Zwischen den beiden Hütten steht ein Fangarm mit Balken, was bei Nebel gut zu wissen ist. Bei den Hütten kann man gut Rast machen, und sogar Gepäck hinterlassen für den abschließenden Aufstieg zum höchsten Punkt von Schweden. Der Blick von den Hütten ist faszinierend, mit dem Gipfel des Tolpagorni direkt unterhalb (!), in dieser Perspektive degradiert zu einem bescheidenen Blockhang.

Zum Abschluß geht man hoch über das Gipfelplateau des Kebnekaise, wo es ebener wird. Oberhalb erhebt sich der Gipfel, welcher ein Gletscher ist, 40-50 m dick und als große Pyramide geformt. Das ist die Sahnehaube des Bergmassivs, ein 2000 m-Gipfel mit Eis und weißem Schnee auf schwarzem Fels. Die letzte Steigung ist abhängig von der Schneemenge. Die Höhe hat deshalb mit den Jahren variiert. Auf der Karte werden 2117 m angegeben, aber der Mittelwert der letzten 20 Jahre ist 2114 m. Im Winter ist er immer ein paar Meter höher. Der nordgipfel des Kebnekaise (2097 m) ist der höchste Punkt des Landes auf festem Boden. Die Aussicht vom Südgifel ist erstklassig. Angeblich kann man bei guter Sicht ca. 40000 km2 oder 8% der Landsfläche überblicken. Man sieht 100 bis 150 km weit. Nach Norden ziehen sich Unmengen von Gipfeln und Gletschern. Mit dem Fernglas kann man viele Gipfel identifizieren, sogar die weit entfernten wie das Storsteinsfjell im Narvikgebiet.

Einem zu Füßen liegt einen Alpenlandschaft mit allem, was es so gibt an komplizierter und wilder Topographie, Schluchten und Gletscher. Gleichzeitig blickt man über eine Wildnis, wo die Täler unberührt sind. Diese Kombination ist im internationalen Vergleich der höchste Wert unserer Gebirgskette. Selten wird es so deutlich wie vom Sügipfel aus. Auch nach Süden breiten sich Wellen von hohen Begen und Hochebenen aus. Weit entfernt ligt die Bergwelt des Sark-Nationalparkes. Nur nach Östen sieht das Panorama anders aus. Hier dominieren die dunklen Farbtöne des Waldlandes und flache Landformen. Der Gipelgletscher ist ein schmaler Rücken und er geht unmittelbar in luftige Abhänge zum Rabots-Gltescher im Westen und Stor-Gletscher (großer Gletscher) im Süden über. Der Rückern setzt sich zum Nordgipfel des Kebnekaise fort, aber eine Überquerung dorthin sit nur mit Steigeisen möglich, außerdem muß man Wandern auf Eis gewohnt sein und exponierte Passagen bewältigen. Man muß kletterkundig sein, um weiterzugehen.

Um abzusteigen, folgt man dem Westweg hinunter. Das Schneefeld untem im Kitteldal kann auf dem Rückweg trügerisch sein.

Strecke: ca. 24 km hin und zurück
Höhenunterschied: zusammen + 1620 m, - 200 m (beim Vierranvarri)
Dauer: 10-12 Stunden
schöner Blick



Der Ostweg ist ein kürzerer Weg hoch zum Südgipfel. Deshalb wird er von mehr Bergsteigern gewählt. Auf dem Weg muß man sowohl einen Gletscher überqueren als auch einige Passagen mit leichter Felskletterei. Unerfahrenen wird deshalb geraten, diesen Weg nur mit Bergführer zu wählen. Ist man jedoch gletscher- und bergerfahren, ist es jedoch selten problematisch, den Weg auf eigene Faust zu gehen. Man folgt dem Weg von der Fjällstation zum Tolpagorni. Auf dem Hang untehalb des Kebnetjåkka ist die Vegeation stellenweise reich, u.a. wächst hier die Kronlose Nelke (Silene wahlbergella Chowdhuri). Beim sogenannten Jäkelbäck (Jökelbach, der Name ist nciht auf der Karte) biegt man ab in den Einschnitt hoch zum Gletscher unterhalb des Gipfels des Kebnetjåkka (1763 m). Der Bach kann bei ca. 1050 m leicht durchwatet werden und danach folgt eine kräftige Steigung hoch zur Ebene oberhalb des kleinen Gletschers. Hier kann man auf Stielloses Leimkraut (Silene acaulis), Zarten Enzian (Gentianella tenella) und Schnee-Enzian (Gentiana nivalis) treffen.

Oben beim Plateau kommen die hohen Bergwände des Kebnekaise in Sicht - die konnte man vorher nicht sehen. Die Ebene ist ein Überbleibsel von der Zeit vor 70 Mio. Jahren, als die Bergkette zu einer Ebene abgetragen war und zu jener Zeit durch Bewegungen im Inneren der Erde angehoben wurde. Auf Blockgelände kommt man zur Zunge des Björling-Gletschers, der zum Kitteldal hin liegt. Während der Wanderung über den Kamm der Eiszunge muss man auf Spalten achten. Die Passage endet oben auf dem deutlcihen, meist schneebedeckten Drachenrücken, der sich bis zur Felswand unterhalb des Gipelplateaus des Kebnekaise zieht. Der Rücken besteht aus Eis und hat Gletscherspalten, die normalerweise vom Schnee versteckt werden. An der Felwand beginnt die Kletterei mit einem luftigen Stück seitwärts, auf dem Gudjohnsen-Band nach Norden (der dänische Lehrer Th. S. Gudjohnsen eröffnete den Weg 1919). Hier gibt es Markiereungen auf den Felsen, und die Flechten sind abgetreten, der Weg ist mit anderen Worten leicht zu finden. Das Band ist teilweise nach außen geneigt, und lose Steine erfordern besondere Aufmerksamkeit. Aber es ist nicht schwierig, vorwärtszukommen. Unterhalb des Bandes liegt der Björling-Gletscher. Unten an der kante zu diesem Hang wächst der sehr seltene Bergmohn auf einigen Erdschollen. Er kann vom Weg aus beobachtet werden, aber hinunter zu gehen ist zu riskant. Nach dem band muß man gerade hoch in die Felswand durch die südliche von zwei Spalten, die beide hoch zum Gipfelplateau des Kebnekaise führen. In der Spalte sind während der Sommersaison feste Seile als Hilfe befestigt. Die Kletterei wird als sehr leicht eingestuft, und wenn man über die Kante kommt, sieht man die ältere Gipfelhütte. Zum Abschluß erreicht man den Südgipfel nach 240 m Steigung von der Hütte. Zurück auf dem Ostweg.

Strecke: ca. 16 km hin und zurück
Höhenunterschied: + 1420 m
Dauer: 8-10 Stunden
Hochgebirgsausrüstung, schöner Blick



Ein schöner Aussichtsgipfel, der etwas niedriger ist, ist der Kebnetjåkka (1763 m), den man leicht besteigen kann, indem man auf dem Hang oberhalb der Fjällstation gerade nach oben geht. So kommt auf die Ebene unterhalb des Gipfels. Dann geht man weiter hoch zu dessen Kamm, wo ein Radiomast steht. Durch die zentrale Lage des Gipfels mitten im gewaltsam aufgebrochenen Kebnekaisemassiv ist die Aussicht sehr wild. Auf dem Abstieg zur Fjällstation kann man mehrere Schneefelder nutzen, die auf dem Südhang normalerweise den ganzen Sommer hindurch liegenbleiben.

Strecke: ca. 10 km hin und zurück
Höhenunterschied: + 1070 m
Dauer: 4-5 Stunden
schöner Blick



Südlich des Ladjovagge gibt es ein weiteres attraktives Besteigungsziel, nämlich den Bergrücken, der hoch zu den höheren Teilen des Skarttoaivi führt. Von der Fjällstation aus gesehen ist dies eine hohe Barriere, von Osten ist der hang jedoch weniger steil. Man geht hinunter zur Brücke über den Laddjujohka und klettert über den großen, blockreichen Rücken unter dem Felsabhang vom Punkt 1293. Diese Blockansammlung ist interessant als eines der wenigen Beispiele für einen sogenannten Protaluswall. Die Blöcke sind vom Abhang oberhalb abgebrochen und prallten weit weit vom Berg ab, hiunter auf ein Schneefeld, auf dem sie weiterrutschten und sich zu einem Wall sammelten. Deshalb liegt der Rücken so weit weg vom der Felswand. Oben am Steilhang gibt es eine kleine Hochkrautwiese mit reicherer Vegetation. Man hält sich im Osten, um den Abhang zu umrunden und dem scharfen Bacheinschnitt zu folgen. Der Bach führt hoch zu den plateuähnlichen Gebieten hinter dem Hang zum Ladjovagge. Der Gipfel 1293 ist einer der besten Aussichtspunkte, um den Kebnekaise von Süden zu betrachten. Zurück auf demselben Weg.

Strecke: ca. 10 km hin und zurück
Höhenunterschied: + 600 m
Dauer: 4-5 Stunden
schöner Blick, geologische Besonderheit



Von der Kebnekaise Fjällstation kann man noch viele weitere interessante kürzere Tagestouren machen, u.a. um an den Hängen Richtung Kittelbäck nach Pflanzen zu suchen. Man kann auch die Björngrotta (Bärenhöhle) am oben erwähnten Blockrücken südlich des Laddjujohka aufsuchen. Sie liegt auf der 600 m-Höhenlinie und ist eine Blockhöhle. Eine andere geologische Sehenswürdigkeit ist das Gletschertopf-Feld beim Kittelbäck, direkt südlich der Brücke. Gletschertöpfe sind perfekt geschliffene Löcher im Fels, die durch die Schleifwirkung von Steinen in Wirbeln im brausenden Wasser entsatnden. Die Steine werden "Läufer" genannt und liegen oft noch am Boden der Gletschertöpfe.





Weg L: Kaskasavagge

Das Tal, dessen samischer Name "Mitteltal" bedeutet, ist relativ gerade und gleichzeitig schmal und tief eingeschitten. Es ist WSW-ONO orientiert und es durschneidet das Hochgebirgsmassiv des Kebnekaise. Die Umgebung ist karg mit steinigem Boden und wilden Felswänden. Die Wanderung bietet alpine Erlebnisse von höchster Klasse. Von Westen kommt man leicht hinein in das Tal, im Osten gibt es eine schlecht zugängliche Rinne.

Strecke: ca. 20 km
Höhenunterschied: + 300 m, -600 m
Dauer: 8-10 Stunden
Schwer
schöne Ausblicke, keine Hütten



Etappe Sälka - Wasserscheide

Normalerweise verläßt man den Kungsleden einige Kilometer südlich der Sälka-Hütten und steigt hoch zum Eingang des Kaskasavagge durch die langgestreckten Bergrücken Kaskasnjunjetjåkka (1721 m) und Tuolpanunjetjåkka (1792 m). Der Fluß im Tal Gaskkasjohka hat einen kleinen Felscanyon in dessen westlichen Teil eingeschnitten, wo er hinaus ins Tjäktjavagge fließt. Am besten geht man auf der nördlichen Talseite oberhalb des Canyons; auf der Südseite ist das Gelände etwas steiler. Erst kommt man über ein paar Wiesen, gelangt dann aber schnell in steinigeres Gelände. Die beiden Bergrücken auf den beiden Seiten des Tales sind nicht besonders steil, außer in den oberen Bereichen, sondern sie geben dem Tal ein schönes U-Profil. In diesen Steilhängen sieht man besonders viele Lawinenrinnen und Lawinenblockzunegen. Es fallen auch einige interessante Rücken quer durch das Tal direkt bei der Mündung auf. Die Rücken haben ein ziemlich niedriges profil und sind Endmoränen eines Geltschers. Wahrscheinlich wurden sie nach der Eiszeit gebildet, als ein Gletscher das Kaskasvagge ausfüllte.

In Gangrichtung sieht man zwei Berge, die das kaskasavagge einrahmen: die trotzige Pyramide des Nipals (1902 m) und der zierliche Gipfel des Kuopertjåkka (1914 m). Weiter in Richtung Wasserscheide liegt ein schmaler See. Dort haben die umgebenden Bergseiten alpine dimensionen mit Gletschern, die ins Tal fließen.
bei der Wasserscheide im Kasakasavagge (ca. 1200 m) wird das Tal von Paß zu Paß vom Weg K durchquert, der von den Unna Räita- zu den Tarfalahütten führt. Der Pässe sind deutlich zu sehen und man kann seine Wanderung natürlich hoch zu einem der beiden fortsetzen. Man kann auch bei der Wasserscheide zelten, wenn man sich in der Mitte des Tales hält; hier ist der steinige Boden mit Grasheide durchsetzt. Die Pyramide (1900 m) erscheint von dieser Seite als der dominierende Berg im Norden.

Strecke: ca. 10 km
Höhenunterschied: + 300 m
Dauer: 3-4 Stunden
Schwer
schöne Ausblicke, keine Hütten





Etappe Wasserscheide - Vistasvaggi

Von der Wasserscheide führt der Weg durch das Kaskasvagge bergab zum See in der schmalen Spalte zwischen Nipals und Kuopertjåkka. Man geht entlang der Nordseite des Sees unterhalb der kräftig strukturierten und faszinierenden Südwand des Nipals, wo mehrere Felstürme hoch oben nebeneinander stehen. Auf einem kurzen Stück besteht das Gelände aus großen Blöcken und bei Regenwetter muß man vorsichtig sein. Auf der Südseite des Tales sieht man von hier mit der Zeit immer mehr von einem ungewöhnlich hohen Moränenrücken, und dahinter erscheint nach und nach die senkrechte 400 m hohe Nordwand des Gaskasbakti. Wenn man den Rücken überquert hat, der von einer Seitenmorände gebildet wird, hat man einen Blick auf das ganze eindrucksvolle Gletscherbecken im Süden. Der Gletscher, der keinen Namen hat, wird umringt von imponierenden Felswänden, die zu drei schwedischen "Alpen" gehört: Der Kuopertjåkka (1914 m), Gaskkasbakti (2043 m) und der Kaskastjåkka (2076 m). Die Topographie ist für unsere Verhältnisse sowohl groß in ihren Proportionen und und visuell spannend durch ihre scharfen Formen. Das Gletscherbecken ist in zwei Teile geteilt. Mitten zwischen diesen steht ein schöner, markanter, aber niedrigerer Gipfel (1682 m) mit steilen, glatten Felswänden.

Von diesem Moränenrücken sieht man, daß das Tal nach Osten hin einen anderen Charakter hat. Das Blockgelände wird durch Grasebenen ersetzt. Die Seiten werden flacher und im Hintergrund verliert sich der Blick in den flacheren Ebenen hinter der Talsenke des Vistasvaggi. Der östliche Zweig des Gaskkasjohka kann ohne Mühe durchquert werden und man geht weiter auf der Südseite des Tals über Grasland auf den auffallenden Berg 1316 zu, unterhalb dessen Gipfel eine Brücke über die steilen Flußufer führt. Man kommt dann zu einer Schutzhütte mit isolierten Wänden und einem sehr guten Kamin. Hier können 4 Personen übernachten.



Die Steigung auf der Südseite des Tales ändert sich vom hohen Nordhang (2076 m) des Kaskastjåkka nach Osten hin zu den flachen Hängen zur hochebene Tjeurelako hin. Auch auf der Nordseite wird das Tal flacher von der Felswand des Nipals (1902 m)zu den Hängen des Palskastak (1550 m). Nach hinten, d.h. nach Westen, ist eins der schönsten Panoramen der Kebnekaiseumgebung zu sehen, man blickt auf den schmalen Durchbruch des Kasakasavagges bei der Wasserscheide, wo der Kuopertjåkka (1914 m) wie ein spitzes "Matterhorn" steht.

Die Fortsetzung von der Schutzhütte nach Osten ist schwerdurchdringlich. Das Tal verengt sich zu einem sich schlängelnden Einschnitt mit Wasserfall und schließlich mündet es hinaus ins Vistasvaggi. Die Talseiten in diesem Gebiet sind steil (V-Profil) und das Gelände fällt steil ab in tiefere Gebiete. Der Boden ist unterhalb des Hangs im Einschnitt mit Blöcken übersät. Hier gibt es sogar direkt beim Zufluß auf der Norseite eine Höhle, sie wurde schon als "Touristenherberge" genutzt. Die Vegetation wird außerdem dichter und Birkenwald dringt vom Vistasvaggi her ein. Die Strecke ist sehenswert, aber kaum zu empfehlen, obwohl man einen alten verwachsenen Weg finden kann. Man kann sie unter Umständen bewältigen, wenn man hinunter zu Lisas Hütte unten am Strand vom Vistasjohka will. Die Hütte wurde 1933 gebaut und die Besitzerin war Lisa Zetterström aus Hörby, die sie als privaten Rückzugsort im Gebirge nutzte. Heute ist sie in schlechtem Zustand, kann aber zur Übernachtung genutzt werden.

Will man von der Schutzhütte zum oberen Vistasvaggi gelangen, folgt man besser dem markierten Weg hoch zum Njunnji-Plateau bei 1000 m und dann geht man den 400 m-Hang hinab zum Birkenwald, wo das Uann Reaiddavaggi mündet (Weg O).

Strecke: ca. 10 km zur Schutzhütte
Höhenunterschied: - 300 m
Dauer: 3-4 Stunden
Schwer
schöne Ausblicke





Weg M: Vistas - Tjeuralako

Dieser Weg ist relativ anstrengend mit mehreren Watstellen und steilen Hängen, die überwunden werden müssen. Auf der Südseite des Vistasvaggi folgt man einem markierten Weg, der nach Kaskasavagge führt. Danach ist das Gelände unmarkiert und oben auf der Hochebene Tjeuralako kann es bei schlechter Sicht schwierig sein, sich zu orientieren. Auf der Wanderung kommt man durch die einsamsten Teile des südlichen Kebnekaisegebirges und und bekommt sehr unterschiedliche Eindrücke. Der Blick und Natur ändert ihren Charakter vom fruchtbaren Vistasvaggi bis zur arktischen Tundra auf der Hochebene Tjeuralako. Man hat auch schöne Blicke auf die hochalpinen Gipfel im Westen und das Tiefland im Osten.

Strecke: 20-26 abhängig davon, wo man die Wanderung abschließt.
Höhenunterschied: zusammen + 1000, ca. -100 m
Dauer: am besten 2 Tage
Wat, keine Hütten



Früher folgte man von der Vistas-Hütte dem Weg (Nr. 7) ca. 1.5 km nach Süden, wo man abbog, um den Vistasjohka direkt vor seiner S-Kurve dort zu durchwaten. Das kann man natürlich immernoch versuchen, aber heute ist es besser die Brücke über den Vistasjohka direkt unterhalb der Hütten zu nutzen, und danach sofort den Fluß vom Stuor Reaiddavaggi zu durchwaten. Die Wat stellt normalerweise kein großes Problem dar, der Fluß kann direkt oberhalb der Mündung, wo er sich verzweigt, überquert werden. Nach dieser Passage sollte man sich einen Weg zur Bergflanke des Reaiddacohkka oberhalb der Waldgrenze suchen und diese Höhe bis zur Mündung des Unna Reiddavaggi halten, wo man hinunter zu den offenen Heideflächen im Birkenwald geht. Hier trifft man auf den markierten Weg, dem man bis zum Fluß folgt, der aus dem Unna Reaiddavaggi kommt. Der Fluß hat ein fächerförmiges, altes Delta mit vielen Armen (Schwemmkegel). Bei hohem Wasserstand kann es mühsam sein, an ihnen vorbeizukommen. ...





Weg N: Vistas - Unna Räita

Das Unna Räiddavaggi ist das vielleicht interessantesteste Tal. Die umgebenden Berge sind spektakulär und schön in ihren Konturen. Das Tal hat außerdem eine merkwürdige Topographie und ist aufgeteilt in zwei Ebenen mit einer 150 m hohen Felswand, die den oberen Teil vom unteren trennt. In der Wand reiselt ein schmaler Wasserfall, der aus einiger Entfernung wie Silber leuchtet. Der Weg folgt dem östlichen, tiefer gelegenen Teil des Tales hinein in dessen alpinen Mittelpunkt.

Strecke: 16 km zwischen Vistas- und Unna Räita-Hütte
Höhenunterschied: + 670 m
Dauer: 5-7 Stunden
Wat, schöne Ausblicke



Zu Beginn folgt man derselben Strecke wie auf dem Weg M, bis zum Schwemmkegel des Flusses an der Mündung des Unna Reaiddavaggi. Dort verläßt man diesen Weg und geht statt dessen in Richtung des fast V-förmigen Tales nach Westen. Das Gelände steigt vom Schwemmkegel mit seinen zahlreichen Armen hoch zum Steilhang des Räitatjåkka. Die Wanderung wird anstrengend steil oberhalb des Bacheinschnittes im Boden des Unna Reaiddavaggi. Die Durchquerung macht man am besten irgendwo in der Mitte. Weiter oben ist es steiler und steinig. Man kann einen Weg suchen, aber mehrere Querbäche mit tiefen Einschnitten müssen durchquert werden. Der größte von diesen kommt vom Geltscher des Räitatjåkka, und er fließt in einem tief eingeschnittenen Tal. Der Fluß kann oft über eine Schneebrücke unterhalb eines Hanges mit Wasserfall überquert werden.

Nach diesem Fluß wird das Gelände flacher und es wird leichter, hier zu wandern, während die Lanschaft dramatischer wird. Die steilen Gipfel Pyramide (1900 m) und der Knivkamm (1878 m) fangen den Blick. Hinter der Querwand im Tal treten die obersten Zinnen und Türme des Vaktposten (1852 m) hevor. Die Talseiten werden von unebenen Hängen mit Lawinenrinnen und Lawinenblockzungen geprägt. Und mitten im Blickfeld liegt unterhalb der Pyramide ein kleiner, charakeristischer Berg mit einem 100 m-Abhang; ein Zwergenberg der wie eine Warze in der Landschaft wirkt. Man setzt die Wanderung erst auf Heide und weiter innen auf Gras fort und reicht dann den See unter dem Riegel im Tal. Der Aufstieg an der Felswand vorbei kann entweder auf der Süd- oder der Nordseite erfolgen. Wenn man schweres Gepäck hat, geht man besser auf der Südseite. Man geht einen Lawinenhang hoch bis zur Kante der Felsschwelle, wo die Unna Räita-Hütte liegt, 150 m oberhalb.





Weg G: Der Mårmapaß

Der Mårmapaß bietet einen elganten Paßübergang zwischen den breiten Talgängen Alisvaggi und Vistasvaggi. Es ist ein anspruchsvoller Weg, der in die unfruchtbaren Regionen des Hochgebirges führt. Hier ist man gezwungen, durch Blockmeere und Schneefelder zu gehen. Darüber hinaus, daß der Mårmapaß als Verbindung zwischen den Tälern darstellt, ist er eine Herausforderung für starke Wanderer. Bei schönem Wetter mit gepäck hoch zum Paß zu gehen ist ein wunderbares Erlebnis. Die Aussicht ist die Mühe wert.

Strecke: Alesätno - Vistas-Hütte ca. 20 km
Höhenunterschied: + 800 m, -1000 m
Dauer: normal zwei Tagesetappen mit Übernachtung in der Mårma-Hütte
Leicht bis mittelschwer
schöne Ausblicke, geologische Besonderheiten



Etappe Alesätno-Mårma-Hütte

Der Weg, der hier beschrieben wird, beginnt bei der Brücke über den Alesätno, der über den Weg nr. 5 einen Kilometer nördlich davon erreicht wird. Dies ist eine ältere Brücke. Nach einer kurzen Strecke auf einem Weg durch den Birkenwald kommt man hoch auf gerade, unbewaldete und leicht begehbare Kisterassen, die zur selben eiszeitlichen Ablagerung gehören wie der lange Hügel weiter westlich im Alisvaggi. Die Kiesterrassen enden mit einem einem kleinen Steilhang nach Osten, und unterhalb liegt der Schwemmkegel des Vierrujohka, der schön ausgebildet ist. von der Kante sieht man deutlcih mehrere trockengefallene bachbetten, die sich fächerförmig vom glitzernden Bach ausbreiten.

... In der Forstezung folgt man dem leichtbegehbaren Weg entlang dem lauf des Vierrujohka und erreicht den Weg Nr. 6 bei der Brücke über diesen Fluß. Die Brücke wird überquert und unmittelbar danach biegt man vom Weg ab, um parallel zum Fluß flußaufwärts an seinem Ostufer zu gehen. nach ein paar Kilometern kommt man an einer abgeschlossenen Rentierwächterhütte vorbei. Die Aussicht zum Kåtotjåkka (1991 m) im Westen ist großartig und man kann den gipfel an seiner Höhe und From (wie ein Dach (?)) leicht erkennen. Nach vorne sieht man das einsame tal in das Mårmamassiv hinein, wo das Tal blind bei einem Walfischrücken-Kamm endet, dem Vassacohkka (1725 m), der den Paß ausmacht. Mit dem fernglas kann man unterhalb des Kammes die Mårma-Hütte erkennen. Nach Osten erkennt man den Alep Välivare (1528 m), der von hier aus ein bescheidenerer Bergklumpen ist, wenn man mit dem Anblick vom Alisvaggi aus vergleicht.

Die Wanderung geht weiter auf einem unterschiedlich stark ausgetretenen Weg. Auf dem ersten Stück hinter der Brücke wächst Heide, weiter oben dominieren steinige Grasböden. Der Vierrujohka ist ein starker Fluß, der sich einen sehenswerten Canyon direkt am Weg gegraben hat. Der Blick in Richtung Mårmamassiv wird weiter, je höher hoch man kommt. Ein paar Kilometer vor der Mårma-Hütte sieht man zwei von Lapplands spitzesten Gipfeln, nämlich der Große und der Kleine Hök-Gipfel, 1865 m und 1855 m. Sie ragen über den Berghang wie Reißzähne. Zur Hütte hin werden die Blöcke mehr, und bevor man sie erreicht, geht man um einen kleinen Steilhang herum.

Strecke: ca. 10 km
Höhenunterschied: + 460 m
Dauer: 3-4 Stunden
Leicht



Die Mårma-Hütte und Tagestouren

Diese verlockende Berghütte liegt in einer Umgebung, die sowohl einsam, schwerzugaänglich und schön hochalpin ist. Sie ist klein und vom selben Typ wie eine Schutzhütte, mit zwei Pritschen. Außerdem gibt es einen Vorratsschuppen und ein Trockenklo. Die Umgebung ist großartig, auch wenn die Bergkämme von der Hütte aus ziemlich abgerundet aussehen. Man muß etwas höher steigen, um zu erkennen, welche besondere Bergwelt dies ist. Die Hütte liegt auf einem hang, der nach Westen geneigt ist, und unterhalb fleißt ein Bach vom Moarhmma-Gletscher in einen kleinen Felscanyon. Der Bach kann beschwerlich werden für Wanderer, die direkt nach Westen aufsteigen wollen. Die Hütte ist ein perfektes Basislager für Hochgebirgstouren, z.B. zum Vierrucohkka (1736 m), der einfach entlang dem Kamm oberhalb der Hütte bestigen werden kann. ... Vom Vierrucohkka kann man weitergehen zum Rassepautastjåkka (1750 m), der wahrscheinlich sehr selten bestiegen wird. Vom Punkt 1628 im Südwesten geht man direkt hinab in das breite, namenlose Tal südlich des Massives, wo der Leavasjohka fließt. Man folgt dem tal nach Westen zurück zur Hütte. Der Gipfel 1468, der das tel in der Mitte versperrt, kann auf der nordöstlichen, steilen Seite passiert werden. ...

Strecke: ca. 20 km
Höhenunterschied: + 600 m
Dauer: 7-8 Stunden
Leicht



Etappe Mårma-Hütte - Vistasvaggi

Die Steigung hoch zum Mårmapaß von der Hütte ist erst gering, aber die obersten 200 m sind sehr steil. Die Südseite des Passes ist weniger steil. Hier geht man über ein Blockfeld mit gras zwischen den Steinen. Der Abstieg zum Vistasvaggi ist lang und zieht sich hin. Man wandert erst hinunter in eine Mulde und geht in Richtung des Sees Vassajavri, wo man eine schöne Aussicht in das geschlossene und abgelegene Tal östlich vom Vassacorru (1791 m) hat. Das Tal verlockt zu einem Besuch, und wenn man es schafft, in diesem Kessel einen Grasfleck zu finden (hier liegen viele Blöcke), hat man einen perfekten Ausgangspunkt für Hochgebirgstouren im Massiv. Normal geht man jedoch nicht dahin, sondern geht weiter in richtung Vistasvaggi.

Aus dem Vistasjavri fließt ein Fluß, der einige hundert Meter vom Auslauf am See durchwatet wird. Danach umrundet man die Bergkante Vassajunnji und geht steil hinunter zum See Vassaloamijavri, wo man leicht Zeltplätze finden kann. Vom Hang aus sieht man hohe Berge im zentralen Kbenkaisegebiet, z.B. Nipals (1902 m) und die Pyramide (1900 m). Der See liegt schön eingerahmt von Rücken nach Süden und Westen. Man geht hinauf über den westlichen Rücken und bekommt eine herrliche Aussicht über das Vistasvaggi und das Stuor Reaiddavaggi mit den umgebenden Hochgebirgsmassive. Unter anderem kann man den Felsturm Seitak (1665 m) studieren in einer imponierenden Perspektive. Von hier liegt noch ein beschwerliches Terrain vor einem auf dem Weg hinunter ins Tal. Entlang der Waldgrenze gibt es kniehohe Weiden. Man hält sich schräg oberhalb des Waldes und geht nach Westen, bis man direkt oberhalb der Vistas-Hütte herauskommt. Mit etwas Glück findet man den Weg, der von der Hütte kommt. Sonst muß man sich selbst den Weg bahnen auf der kilometerlangen Strecke durch fruchtbaren Birkenwald bis zur Hütte.

Strecke: 14 km
Höhenunterschied: + 440 m, -1010 m
Dauer: 5-6 Stunden
Mittelschwer